Dienstag, 18. November 2008

Good Night, Sir!

Ein verfrühtes Feuerwerk, sollte man meinen, ging am vergangenen Sonntag im BLUE SHELL los! Nicht etwa, um den Jahreswechsel zu markieren. Doch eine so explosive Mischung hat es bislang noch nicht gegeben bei THE WORD IS NOT ENOUGH. Jung und alt, debütierend und versiert trafen aufeinander und bewiesen einmal mehr, daß der spannendste Teil eines Poetry Slams nicht das Finale ist, sondern vielmehr die Vorrunde!

Vier Autoren mußten sich zum Halbfinale leider verabschieden. Einzug fand Armin Bings, der amüsant unter Beweis stellte, daß er von »Schöner Lesen« nun wirklich etwas versteht, indem er sehr erhellend den neuen IKEA Katalog rezensierte. Benjamin Weiß, Moderator unseres befreundeten Slams »Reim in Flammen«, ließ noch einmal die Anti-Pro-Köln-Aktivitäten [rein mathematisch also die Köln-Aktivitäten] Revue passieren und mit ihnen ganze Horden von Gutmenschen.

Ins Finale passierten jedoch nur noch zwei, nämlich René Deutschmann, der als unglaublich souveräner Wortspieler verbale Seiltänze aller erster Güte hinlegte, und Stefan Rosenland, der von Basteleien an stillen Orten berichtete, in denen deodorierte Fliegen in Klopapierrollen eingeklebt zu Bußpassagieren werden, und phantasielose Mütter juvenile King Kongs zu Fall bringen.

Wieder einmal haben überragende Slammer es also richtig krachen lassen! Und in einem an Spannung durch keinen Agentenfilm zu überbietenden Finale konnte Stefan Rosenland den Abend mit einem Quantum Vorsprung für sich entschieden.

Der eigentliche Grund zum Jubeln!?

René Deutschmann und Stefan Rosenland will return! Stay tuned for more info on the holiday slam on December, 21st...

He never misses his Target, and now his Target is Poetry Slam

Der kommende Sonntag verspricht nicht bloß ein Minimum, sondern vielmehr ein Maximum an Trost, denn THE WORD IS NOT ENOUGH kann sich wieder einmal sehen - und vor allem: hören - lassen!

Erleben Sie rasante Verfolgungsjagden, atemberaubende Duelle, verführerische Damen und hartgesottene Kerle...

... in Kölns stylishstem und geheimnisvollstem Poetry Slam, zu dem sich unter anderem bereits die folgenden Literaturagenten angekündigt haben:

  • Angela Krüll, die charmante Chanteuse und Schlagerparodistin, die gemäß ihrem Soloprogramm »privat ganz anders« ist - und an diesem Abend zum ersten Mal mit ihren Texten auf einer Slam-Bühne
  • Benjamin Weiß, der Sausewind des Improtheaters und Moderator unseres befreundeten Slams »Reim in Flammen« im Kölner »Tsunami Club«
  • Michael Heide, einer der Resident Poets im BLUE SHELL, der sich schon einmal für die deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften in Zürich warm macht
  • René Deutschmann, der wortgewandte Literaturagent aus der Bundesstadt Bonn

Genießen Sie also »Another Way to buy« und sichern Sie sich am Sonntag ab 20 Uhr ein Ticket fürs BLUE SHELL.

Montag, 17. November 2008

Names is for Tombstones, Baby!

Ein wortgewaltiger Wirbelsturm fegte dieser Tage durch den Bücherherbst und gleichsam durch die Fernsehlandschaft: Der Literaturpapst beschwor einmal mehr den Untergang der abendländischen Kultur und warf den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk von sich.

Davon unbeeindruckt [oder angespornt] rissen acht nicht minder wortgewaltige Vortragskünstler das Mikrofon an sich und wirbelten durch das proppenvolle BLUE SHELL.

Im Halbfinale ließ Claas Neumann seinen Pendlergedanken ihren Lauf, getreu dem Motto »Morgens, halb Zehn im HBF Essen...«, während Bastian Reichardt über die Zahl π sinnierte und über Faulheit im Allgemeinen.

Ehrgeizig überrundet wurden die beiden von Florian Müller und Jan Coenen, die schließlich ein fulminantes Finale bestritten. Florian Müller, gab sich als Dr. Sommer des Poetry Slam und kommentierte literaturkritisch Aufklärungsbücher vergangener Jahrzehnte, ach was: vergangener Jahrhunderte, mußte sich aber Jan Coenen geschlagen geben, der eine wildgewordene Kinderkrippenschwester Olga losließ, auf eine Kinderkrippe, die Belegschaft eines Frauengefängnisses und auf das Publikum.

Wieder einmal siegte also rohe Wortgewalt!

Wenn das Reich-Ranicki wüßte...