Dienstag, 26. August 2008

This never happened to the other feller

Wenn es so heiß hergeht wie beim Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH, kann es einen mitfiebernden Gentleman-Literatur-Agenten schon einmal für eine Folgewoche mit erhöhter Temperatur aus dem Verkehr ziehen...

Absolut kühl und souverän hingegen waren die Auftritte der acht hochkarätigen Slammer, die wieder einmal einen spannungsgeladenen Bogen von kritischen und sozialkritischen Sentenzen zu urkomischem Kabarett gespannt hatten.

Doch auch Fallstricke waren gespannt und so stolperte im Halbfinale zunächst Titelverteidiger Mike Godyla über das Zeitlimit von fünf Minuten [+ Verlängerung] und mußte sich nach Punkteabzug leider aus dem Rennen verabschieden; was ihm als zwar undiszipliniertem, doch immerhin eigentlich punkthöchstem Publikumsliebling nicht so schwer fiel.

Michail Verskajn setzte erst seine haarsträubenden Beobachtungen aus dem Brennpunkt Bonn-Tannenbusch fort und dann noch ein groteskes Dramolett oben drauf - vielleicht das Tüpfelchen zu viel, denn fürs Finale reichte es nicht mehr.

Das teilten sich Lea Göke, die ihre Waldmeister-Erinnerung zunächst freihändig vortrug, schließlich aber doch zum Blatt greifen mußte und sich so den zweiten Platz ergatterte und eine EC-Karte im Frühtücksbrettchen-Format [oder umgekehrt], für den ausschweifenden Lebensstil einer Literaturagentin, die ja bekanntlich keine kleinen Brötchen backen. Und Tillmann Courth, der seine von Charlotte Roche inspirierten Feuchtgedichte in Herz und Hirn der Hörer sickern ließ und damit den ersten Platz und die neueste Standardausrüstung für Sprachspione gewann, ein in zwei Teile zerlegbares Taschenmesser inklusive Löffel, Gabel und Flaschenöffner.

Dann klappt's auch mit den Feuchtgetränken - geschüttelt, nicht gerührt!

Mittwoch, 13. August 2008

Far up! Far out! Far more! Poetry Slam is back!

Sommernächte lassen sich an den unterschiedlichsten Orten verbringen: In Zoo und Flora, in Nippes, vor allem aber im BLUE SHELL, denn dort geht es diesen Sommer noch mit Abstand am heißesten her!

Keine Atempause gönnt sich der Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH und so geht es nahtlos dort weiter, wo es im Juli aufgehört hat. Wenn alles glatt geht, mit der Titelverteidigung mindestens eines der Doppelsieger Andreas Weber / Mike Godyla. Auf jeden Fall aber mit Kölns aufregendster Mischung aus Schriftstellern, Kabarettisten und Performance Künstlern.

Und wie jeden Monat gibt es Neuzugänge, wie auch Regulars zu bestaunen, unter anderem

  • Mario Adam, der erst vor zwei Monaten seinen Slam-Einstand gab und jetzt mit pointierten Fußball-Glossen in die Verlängerung geht
  • Michail Verskajn, der Kalte Krieger unter den Literaturagenten, der Freund und Feind mit seinen schrillen Grotesken den Kopf verdreht
  • Sami Omar, der bereits zu Beginn des Jahres - noch im Rahmen des »Sprechmuschel«-Slams - das Publikum mit seinen selbstironischen Beobachtung aus Videotheken und Schwimmbadumkleiden bezauberte
  • Tillmann Courth, der altgediente Conferencier aus dem Wohnzimmertheater und von »Escht Kabarett«, dessen aktuelles Programm Programm ist: »Deutsch, aber glücklich«, denn heiße Eisen und viele lauwarme packt Sir Tillmann mit bloßen Fäusten an

Wenn Ihnen also das kulturelle Angebot dieser Stadt am Wochenende wieder einmal zu viel wird, buchen Sie doch kurzentschlossen einen Kurzurlaub in der stylishen Welt der Literaturagenten und Wortgefechte...

... und checken am Sonntag um 20 Uhr im BLUE SHELL ein.