Dienstag, 18. August 2009

Standard Operating Procedure. Boys with Toys.

Wie soll man sich bei sommerlicher Hitze verhalten? Die Stadt Köln gibt auf ihrer Website hilfreiche Auskunft: Neben der Binsenweisheit »Achten Sie auf eine der Hitze angepasste Kleidung« gibt man den Bürgern den Rat mit auf den Weg: »Viel trinken und körperliche Anstrengung vermeiden!«

Wie ließe sich das besser umsetzen, als durch einen Besuch des Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH!? Zahlreiche Heimurlauber folgten dem fürsorglichen Rat, darunter auch die Vorrundenkandidaten Lars Röcher, Jan Struebig, Julia Roth und Peter Scholz.

Körperliche Anstrengung wartete auf vier der Teilnehmer, denn diese mußten eine weitere Runde im gleißenden Scheinwerferlicht absolvieren:

Michail Verskajn lieferte - gewissermaßen als Last-Minute-Reisetip - einen grotesken Bericht aus den beiden unterschiedlichen Metropolen Nordstahlrohrsk und Südstahlrohrsk, während Denis Seyfarth - noch mehr Last Minute - von Torschlußpanik den Bogen schlug zu Türschloßpanik.

Gänzlich angstfrei durchs Finaltor marschierte zunächst Marius Welsch. Mit dem traumatischen Satz »Mach mal den Fernseher aus, wir müssen reden« eröffnete er einen Abriß der »Generation SEGA« und nahm damit thematisch bereits den Hauptgewinn vorweg: Einen Bereiter für Eiswürfel in Form von »Space Invaders«-Raumschiffen.

Den freilich durfte Quichotte einheimsen, der an diesem heißen Abend den kühlsten Kopf bewahrte. Nachdem er ein weiteres Mal aus dem Nähkästchen des Rappers geplaudert hatte, präsentierte er im Finale die Memoiren eines Elektroinstallateurazubis: »Gegen den Strom«.

Der spannendste, ach was: Der elektrisierendste Moment des Abends war dann jedoch die Zugabe. Ob Ihrer gemeinsamen Herkunft bildeten die beiden Finalisten spontan ein Team, und während Marius Welsch beatboxte, freestylte Quichotte über die beiden [Un-] Wörter des Abends: Nutella und Nutten.

Da geriet selbst der kühle Gentleman-Literatur-Agent aus der Fassung. Christian Rüß hat's natürlich beobachtet, wie auch den Rest des Abends...



Peter Scholz auf dem Weg durchs Publikum

Michail Verskajn betritt die Bühne




Quichotte verliert die Fassung angesichts der Eiswürfelfassung

The End...

But THE WORD IS NOT ENOUGH will return!

Donnerstag, 13. August 2009

There is no Substitute

Von Flensburg bis nach Oberammergau wird derzeit blau gemacht, denn ganz Deutschland ist im Urlaub...

Ganz Deutschland?

Nein! Denn ein paar wackere Literaturagenten arbeiten ausdauernd daran, den Daheimgebliebenen am kommenden Sonntag ein Ferienprogramm mit viel Tamtam [und Information] zu bereiten. Acht Autoren gehen beim Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH im BLUE SHELL wie gewohnt an den Start, darunter

  • Denis Seyfarth, Gastgeber des charmanten Pretty Poetry Slam in Düsseldorf, der bereits im März eindrucksvoll darauf pochte, daß er Der Auserwählte sei und das Publikum mit deftigen Nachtstücken bespaßte
  • Jan Struebig, Performance Poet, der zwischen improvisiertem Storytelling und Auf-den-Punkt-Poesie balanciert - ohne Netz und doppelten Boden
  • Julia Roth, Chronistin grotesker Alltagsgeschichten, die zuletzt im Januar von sich hören ließ, als sie ihren Stalker als vermißt meldete
  • Quichotte, atemberaubender Freestyler, dessen aktuelleCD »... der Schöne und die Beats ...« ihm ein Quell listiger Lyrics ist - auch wenn er beim Poetry Slam freilich ohne die Beats wird auskommen müssen

Bei derart strahlendem Programm kann man schon mal für einen Abend die Picknickdecke einrollen und seine Cocktails im BLUE SHELL schlürfen...

Cheers!