Absolut kühl und souverän hingegen waren die Auftritte der acht hochkarätigen Slammer, die wieder einmal einen spannungsgeladenen Bogen von kritischen und sozialkritischen Sentenzen zu urkomischem Kabarett gespannt hatten.
Doch auch Fallstricke waren gespannt und so stolperte im Halbfinale zunächst Titelverteidiger Mike Godyla über das Zeitlimit von fünf Minuten [+ Verlängerung] und mußte sich nach Punkteabzug leider aus dem Rennen verabschieden; was ihm als zwar undiszipliniertem, doch immerhin eigentlich punkthöchstem Publikumsliebling nicht so schwer fiel.
Michail Verskajn setzte erst seine haarsträubenden Beobachtungen aus dem Brennpunkt Bonn-Tannenbusch fort und dann noch ein groteskes Dramolett oben drauf - vielleicht das Tüpfelchen zu viel, denn fürs Finale reichte es nicht mehr.
Das teilten sich Lea Göke, die ihre Waldmeister-Erinnerung zunächst freihändig vortrug, schließlich aber doch zum Blatt greifen mußte und sich so den zweiten Platz ergatterte und eine EC-Karte im Frühtücksbrettchen-Format [oder umgekehrt], für den ausschweifenden Lebensstil einer Literaturagentin, die ja bekanntlich keine kleinen Brötchen backen. Und Tillmann Courth, der seine von Charlotte Roche inspirierten Feuchtgedichte in Herz und Hirn der Hörer sickern ließ und damit den ersten Platz und die neueste Standardausrüstung für Sprachspione gewann, ein in zwei Teile zerlegbares Taschenmesser inklusive Löffel, Gabel und Flaschenöffner.
Dann klappt's auch mit den Feuchtgetränken - geschüttelt, nicht gerührt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen