Das war er also, der Abend ohne Glossen und Grotesken.
Passend zu Blätterrascheln und Herbststimmung waren hintergründige Lyriker, landesweit erfolgreiche Slammerinnen und Slammer und Debütanten gleichermaßen eingeladen gewesen, sich mit ihren Texten einmal unter Verzicht auf Nonsens, ironische Untertöne und satirische Überhöhung zu messen. Acht von ihnen nahmen die Einladung sportlich an, um an diesem Abend in einer Gewichtsklasse gegeneinander anzutreten.
Die Frage lag natürlich auf der Hand: »Warum muß man einen Poetry Slam mit ausschließlich ernsten Texten auf die Bühne bringen?«, und genauso offensichtlich war die Antwort: »Weil es Spaß macht!«. Weil es die Vielfalt dieser Dichterwettstreite eben gerade unterstreicht. Weil es spannend, aber auch entspannend ist, einen Abend lang einmal nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Faul - der Kalauer sei gestattet - waren sie allesamt nicht, die acht Autoren, die am vergangenen Sonntag auf die Bühne des BLUE SHELL getreten sind. In der Vorrunde haben sie alles gegeben und diese nicht weniger vielfältig gestaltet, wie an jedem anderen Abend.
Doch wie an jedem anderen Abend war auch diesmal eine Hürde vor das Halbfinale gestellt. Nach der Pause verabschieden mußte das Publikum sich von Adrienne Brehmer, Thorsten Krämer, Claas Neumann und Peter Scholz. Danach wurde das Licht gedimmt für eine erotische Geschichte von Gerlis Zillgens, einem Chat-Protokoll, das freilich eher Frühlingsgefühle wachrief, als Herbststimmung. Auch Sevis Blut geriet in Wallung und ganz lokalpatriotisch trug der Österreicher einen Mundarttext vor: »I woas net«.
I woas zumindest, daß das Publikum selten so durchgehend gebannt gelauscht hat, wie an diesem Abend, die Stille nur durchbrochen von tosendem Applaus. Am lautesten dann gegen Ende für Markus Freise, der eine Nachtfahrt schilderte, in der die Weißheit aufleuchtete: »Liebe ist ein anderes Wort für Mut«. Und am allerlautesten für Schriftstehler, der wiederum die Stille beschwor. Die Stille, die Dich krank macht, weil Du vor Dir selbst am meisten Angst hast.
Damit der Abend nicht allzu trocken endet, bekam der strahlende Schriftstehler aufs Siegertreppchen eine Flasche Wein aus Edelstahl gereicht, die sich als Kellnermesser entpuppte, in das die Abteilung Q neben Korkenzieher und Flaschenöffner auch noch eine Lupe eingebaut hat - damit trinkfreudige Literaturagenten auch noch bei der zweiten Flasche das Kleingedruckte auf dem Etikett entziffern können...
Schriftstehlers Zugabe, das ist bereits versprochen, gibt es am 15. November im BLUE SHELL: »Poetry-Slam ist das, was du daraus machst«. Die letzten Worte daraus jedoch gibt es heute schon, als letztes Wort:
»Ich stehe auf der Bühne und weiß genau, dass ich für meine Texte und meine Meinung von Menschen wie dir von allen Seiten auf die Fresse bekomme. Nur nicht von vorn.«
Passend zu Blätterrascheln und Herbststimmung waren hintergründige Lyriker, landesweit erfolgreiche Slammerinnen und Slammer und Debütanten gleichermaßen eingeladen gewesen, sich mit ihren Texten einmal unter Verzicht auf Nonsens, ironische Untertöne und satirische Überhöhung zu messen. Acht von ihnen nahmen die Einladung sportlich an, um an diesem Abend in einer Gewichtsklasse gegeneinander anzutreten.
Die Frage lag natürlich auf der Hand: »Warum muß man einen Poetry Slam mit ausschließlich ernsten Texten auf die Bühne bringen?«, und genauso offensichtlich war die Antwort: »Weil es Spaß macht!«. Weil es die Vielfalt dieser Dichterwettstreite eben gerade unterstreicht. Weil es spannend, aber auch entspannend ist, einen Abend lang einmal nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Faul - der Kalauer sei gestattet - waren sie allesamt nicht, die acht Autoren, die am vergangenen Sonntag auf die Bühne des BLUE SHELL getreten sind. In der Vorrunde haben sie alles gegeben und diese nicht weniger vielfältig gestaltet, wie an jedem anderen Abend.
Doch wie an jedem anderen Abend war auch diesmal eine Hürde vor das Halbfinale gestellt. Nach der Pause verabschieden mußte das Publikum sich von Adrienne Brehmer, Thorsten Krämer, Claas Neumann und Peter Scholz. Danach wurde das Licht gedimmt für eine erotische Geschichte von Gerlis Zillgens, einem Chat-Protokoll, das freilich eher Frühlingsgefühle wachrief, als Herbststimmung. Auch Sevis Blut geriet in Wallung und ganz lokalpatriotisch trug der Österreicher einen Mundarttext vor: »I woas net«.
I woas zumindest, daß das Publikum selten so durchgehend gebannt gelauscht hat, wie an diesem Abend, die Stille nur durchbrochen von tosendem Applaus. Am lautesten dann gegen Ende für Markus Freise, der eine Nachtfahrt schilderte, in der die Weißheit aufleuchtete: »Liebe ist ein anderes Wort für Mut«. Und am allerlautesten für Schriftstehler, der wiederum die Stille beschwor. Die Stille, die Dich krank macht, weil Du vor Dir selbst am meisten Angst hast.
Damit der Abend nicht allzu trocken endet, bekam der strahlende Schriftstehler aufs Siegertreppchen eine Flasche Wein aus Edelstahl gereicht, die sich als Kellnermesser entpuppte, in das die Abteilung Q neben Korkenzieher und Flaschenöffner auch noch eine Lupe eingebaut hat - damit trinkfreudige Literaturagenten auch noch bei der zweiten Flasche das Kleingedruckte auf dem Etikett entziffern können...
Schriftstehlers Zugabe, das ist bereits versprochen, gibt es am 15. November im BLUE SHELL: »Poetry-Slam ist das, was du daraus machst«. Die letzten Worte daraus jedoch gibt es heute schon, als letztes Wort:
»Ich stehe auf der Bühne und weiß genau, dass ich für meine Texte und meine Meinung von Menschen wie dir von allen Seiten auf die Fresse bekomme. Nur nicht von vorn.«