Dienstag, 14. Oktober 2008

It's in the cards…

Der Kölner »Express« berichtete unlängst von einer »Marienkäfer-
Invasion im Rheinland« - ein Szenario, wie in einem Horrorfilm! Wo kommen sie her? Was wollen sie von uns?

Ich rate Ihnen: Geben Sie nicht kampflos auf! Überlassen Sie das Reimland Rheinland nicht dem Harmonia axyridis, sondern fallen Sie am Sonntag in Scharen in das BLUE SHELL ein, wo sich wortgewaltiger Widerstand formieren wird.

Zum Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH haben sich bereits unter anderem angekündigt:

  • Bastian Reichardt, der bereits Anfang des Jahres mit paranoider Prosa den Zuhörern [und auch den Figuren in seinem Text] Augen und Ohren verdreht hat
  • Claas Neumann alias Claastrophobie, der seine Texte nutzt, um seine musikalische Sozialisation auf dem Land besser bewältigen zu können und auch um sich nicht lauthals über das Fernsehprogramm oder seine Kommilitonen aufregen zu müssen
  • Eva Brachten, die nicht nur Mode, sondern auch äußerst schnittige Texte designt
  • Jan Coenen, der sich gerne in Texten verliert, in den sich wackere Menschen auf Festivals verlieren - und seine Zuhörer vor Begeisterung die Fassung
  • Jan Struebig, der sich charmant um Kopf und Kragen redet und ganz nebenbei die Poetry zurück zum Slam bringt

Lassen Sie sich dieses poetische Gesummse nicht entgehen und breiten Sie Ihre Flügel aus und fliegen am Sonntag ab 20 Uhr ins BLUE SHELL.

Dienstag, 7. Oktober 2008

If at first you don't succeed...

Wie die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert...

Bereits vor zwei Wochen fegten acht hochkarätige Slammer über die Bühne des BLUE SHELL und ernteten ihrerseits stürmischen Beifall. Vier von ihnen trug es an diesem letzten Slam vor dem Herbstanfang ins Halbfinale.

Dort verabschiedeten sich Michael Heide, der Doktor Jeckyll des Poetry Slam, der diesmal erneut ein schauriges Gesicht aufsetzte und vampirische Verse zum Besten gab, und leider auch Necip Tokoglu mit Insider-Informationen von einer deutschen - genauer gesagt: einer fundamentalistisch-katholischen - Hochzeit.

Im Finale erlag Literaturagent Florian Cieslik, der glamouröse Abenteuer mit blonden Hostessen, sowie die Geheimidentität von Siegfried Service vor den Ohren der Zuhörer ausbreite, einem überragenden Michael Feindler. Dieser junge Mann weiß, daß man Philosophen niemals nach der Uhrzeit fragen sollte, er machte sich einen Reim auf Platons Höhlengleichnis und schilderte schillernd, was sich nachts an einer Ampel so alles abspielt.

Der heimliche Höhepunkt des Abends war jedoch sicherlich der Rosenverkäufer, der sich hartnäckig bis in die erste Reihe vorkämpfte und - vielleicht als subversive Verbeugung vor den blumenwerfenden Kollegen vom Reim in Flammen - dem Gentleman-Literatur-Agent eine Rose überreichte. Und einen Zettel mit dem eindeutig zweideutigen Witz »Eine Mutter hatte drei Töchter...«

Aber das ist eine andere Geschichte!

Nebenbei bemerkt wurde auch dieser Abend wieder einmal überwacht, diesmal von Christian Breuers »Funkende Schatulle«, DEM literarischen Livestyle-Magazin auf Radio Köln. Zu hören - auch online - am 8. Oktober ab 21:04 Uhr.