Bereits vor zwei Wochen fegten acht hochkarätige Slammer über die Bühne des BLUE SHELL und ernteten ihrerseits stürmischen Beifall. Vier von ihnen trug es an diesem letzten Slam vor dem Herbstanfang ins Halbfinale.
Dort verabschiedeten sich Michael Heide, der Doktor Jeckyll des Poetry Slam, der diesmal erneut ein schauriges Gesicht aufsetzte und vampirische Verse zum Besten gab, und leider auch Necip Tokoglu mit Insider-Informationen von einer deutschen - genauer gesagt: einer fundamentalistisch-katholischen - Hochzeit.
Im Finale erlag Literaturagent Florian Cieslik, der glamouröse Abenteuer mit blonden Hostessen, sowie die Geheimidentität von Siegfried Service vor den Ohren der Zuhörer ausbreite, einem überragenden Michael Feindler. Dieser junge Mann weiß, daß man Philosophen niemals nach der Uhrzeit fragen sollte, er machte sich einen Reim auf Platons Höhlengleichnis und schilderte schillernd, was sich nachts an einer Ampel so alles abspielt.
Der heimliche Höhepunkt des Abends war jedoch sicherlich der Rosenverkäufer, der sich hartnäckig bis in die erste Reihe vorkämpfte und - vielleicht als subversive Verbeugung vor den blumenwerfenden Kollegen vom Reim in Flammen - dem Gentleman-Literatur-Agent eine Rose überreichte. Und einen Zettel mit dem eindeutig zweideutigen Witz »Eine Mutter hatte drei Töchter...«
Aber das ist eine andere Geschichte!
Nebenbei bemerkt wurde auch dieser Abend wieder einmal überwacht, diesmal von Christian Breuers »Funkende Schatulle«, DEM literarischen Livestyle-Magazin auf Radio Köln. Zu hören - auch online - am 8. Oktober ab 21:04 Uhr.
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