Dienstag, 21. September 2010

Say, you played this Game before?

Böse Zungen und Verschörungstheoretiker behaupten ja steif und fest, daß es die Stadt Bielefeld im tiefsten Ost-Westfalen gar nicht gibt. Beim zurückliegenden NRW Slam 2010 überzeugten sich einige der besten Bühnendichter des Landes, darunter THE WORD IS NOT ENOUGH - ABC-Schütze Fabian Köster, vom Gegenteil und stellten fest, daß diese Stadt höchst lebendig ist.

Das war sie jedenfalls bis Samstagabend, bis Bielefeld von Wortgefechten in Schutt und Asche gelegt wurde und alle sich glücklich und erschöpft wieder von der Front des gesprochenen Wortes zurückzogen. Fabian Köster immerhin als vierbester Poetry Slammer Nordrhein-Westfalens. Der Gentleman-Literaturagent, in der Vorrunde bereits als einer von vieren auf dem unglückseligen [aber dennoch seligen] 13. Platz ausgeschieden, war da schon deutlich angeschlagener. Die Schleife hing auf Halbmast, die Frisur leicht durcheinander geraten, doch der Charme weitestgehend ungebrochen.

Anstelle des geschüttelten Martinis überreichte er in der Vorrunde den Teilnehmern der September-Ausgabe von THE WORD IS NOT ENOUGH je ein Fläschchen »Bielefelder Luft«, einen rustikalen Cocktail aus Weizenkorn und Pfefferminz.

Jana Zoricic, Osiris Pausch und Maximilian Liesner nahmen ihn dankbar entgegen, gewissermaßen als Wermutstropfen für ihr frühzeitiges Ausscheiden.

Sandra Schmied, die in der Vorrunde mit einem Résumé eröffnet hatte, in dem sie sämtlichen Teilnehmern noch einmal eine Referenz erwies, reimte sich im Halbfinale einiges zusammen über eine Freundin, von der zu sagen war: »Früher hatte sie Niveau, heute hat sie 'nen Embryo«.

Samantha Schmalenbach nutzte die Gelegenheit ebenfalls für die Abrechnung mit einem lyrischen »Du«, doch beide konnten damit nicht die letzte Hürde zum Finale nehmen.

Kurz vor dem Siegertreppchen stand schließlich Selma Montana, die als »Frau am Steuer« von allerhand Verwicklungen im Verkehr berichtete, der sich nicht zwingend auf offener Straße abgespielt haben muß, sondern vielleicht eher bei geschlossenen Jalousien.

Im stillen Kämmerlein war auch David Grashoffs finaler Beitrag angesiedelt und schilderte herzzerreißend und zwerchfellerschütternd einen Suizidversuch mittels Piemont-Kirschen und Gummibärchen, sowie vermeintlich letzte Gedanken an eine Ex.

Ein Ende mit Schrecken sollte es indes nicht werden, das Publikum kürte »The Hoff« zum Sieger und die Ausrüstung der Abteilung Q ließ auch nicht lange auf sich warten. Passend zum Semesteranfang und für eventuelle Undercover-Missionen am Kaffeeautomaten gab es ein Set von Pappbechern mit aufgedruckten Nasen und Oberlippen, insgesamt 20 Identitäten zum Wechseln. Und für die Trockenübung daheim gleich noch eine Flasche Champagner auf den Weg.

Festgehalten wurde der Abend gleich von mehreren Kamerateams, zum Teil sogar in Bewegtbildern, doch davon später mehr...

Einstweilen noch die Dokumentation von unserem embedded photographer Christian Rüß:


Jana Zoricic

Osiris Pausch

Maximilian Liesner

Sandra Schmied

Samantha Schmalenbach

Selma Montana

David Grashoff


The End...

But THE WORD IS NOT ENOUGH will return!

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