Montag, 17. November 2008

Names is for Tombstones, Baby!

Ein wortgewaltiger Wirbelsturm fegte dieser Tage durch den Bücherherbst und gleichsam durch die Fernsehlandschaft: Der Literaturpapst beschwor einmal mehr den Untergang der abendländischen Kultur und warf den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk von sich.

Davon unbeeindruckt [oder angespornt] rissen acht nicht minder wortgewaltige Vortragskünstler das Mikrofon an sich und wirbelten durch das proppenvolle BLUE SHELL.

Im Halbfinale ließ Claas Neumann seinen Pendlergedanken ihren Lauf, getreu dem Motto »Morgens, halb Zehn im HBF Essen...«, während Bastian Reichardt über die Zahl π sinnierte und über Faulheit im Allgemeinen.

Ehrgeizig überrundet wurden die beiden von Florian Müller und Jan Coenen, die schließlich ein fulminantes Finale bestritten. Florian Müller, gab sich als Dr. Sommer des Poetry Slam und kommentierte literaturkritisch Aufklärungsbücher vergangener Jahrzehnte, ach was: vergangener Jahrhunderte, mußte sich aber Jan Coenen geschlagen geben, der eine wildgewordene Kinderkrippenschwester Olga losließ, auf eine Kinderkrippe, die Belegschaft eines Frauengefängnisses und auf das Publikum.

Wieder einmal siegte also rohe Wortgewalt!

Wenn das Reich-Ranicki wüßte...

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