Dienstag, 22. Juni 2010

Don't flatter yourself. What I did this Evening was for Queen and Country.

So mancher hat davon geträumt: Eine Vorrunde ohne Vuvuzela-Getröte! Im BLUE SHELL wurde dieser Traum am vergangenen Sonntag Wirklichkeit, beim Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH.

Während die Nationalmannschaften Brasiliens und der Elfenbeinküste im winterlichen Südafrika über den Rasen rasten, kickten acht Wortakrobaten ihre verbalen Flanken in weit offene Ohren. Als Erstes liefen Jens Krüger, Matthias van Bebber, Lars Röcher und Matze Klaß aufs Feld und vollführten vor den Augen des Unparteiischen ihre Freisprechstöße. Leider reichte ihre Kunstfertigkeit nur für die erste Halbzeit.

Als nach der Pause wieder angepfiffen wurde, stürmte zunächst Cathérine de la Roche nach vorn, mit einer zunächst zurückhaltenden, doch schließlich eindeutigen Liebeserklärung. Karsten Strack kam aus der Tiefe des Raumes hinzu und schickte in die Tiefe der Zeit einen Brief an seine Nichte Paula, in sechzehn Jahren zu lesen und gespickt mit allerhand Details aus dem Alltag des vorsintflutlichen Jahres 2010.

Die Sturmspitze des Abends führte indes Nico Walser an, der diesen gedanklichen Paß im Finale geschickt aufnahm mit post-it-Notizen an sich selbst, für den Fall, daß er sein Leben noch einmal leben müßte. Der Hinweis auf haarsträubende Namen von Friseursalons durfte darin natürlich nicht fehlen, so auf den hannoveraner Locken Puff.

Der Spielmacher hieß jedoch David Meiländer, der das Finale für sich entscheiden konnte mit einem aufschlußreichen Schwank aus seinem bewegten Jet-Set-Leben. Nacktscanner am Flughafen brachten ihn in Schwulitäten und schließlich aufs Siegertreppchen.

Um ihn für künftige Missionen bestens ausgerüstet zu wissen, hatte die Abteilung Q wieder ein ganz besonderes Gadget entwickelt: Ein Set Notizbücher nämlich in Form und Aussehen von Reisepässen, für die Vereinigten Staaten von Amerika, für Rußland, Kuba und das Vereinigte Königreich. Sichtvermerke über seinen Aufenthalt im BLUE SHELL wurden auf der anschließenden After-Show-Party ausgestellt, an der die Zollbeamten aller Länder ihre helle Freude gehabt hätten.

Die zugehörigen Paßfotos schoß wieder einmal Christian Rüß:

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